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Charles Frazier: Ins Dunkel hinein

Montag, 11. August 2014 - in Rezensionen-Belletristik

Rezension Charles Frazier: Ins Dunkel hinein

Luce lebt als Hausmeisterin in einer abgelegenen Lodge, die nun nach dem Tod des Besitzers vollkommen leer steht. Luce ist einfach dageblieben, denn niemand ist gekommen, um ihr zu sagen, dass sie gehen soll. Als ihre Schwestern Lily von ihrem Mann ermordet wird, nimmt sie die Kinder, die nicht von Bud, sondern aus einer früheren Beziehung stammen, zu sich. Die Kinder sind die einzigen Zeugen. Sie haben das Drama hautnah miterlebt und sind traumatisiert. Sie verhalten sich nicht, wie Kinder ihres Alters es tun.

 

 


Luce nimmt das aggressive und selbstzerstörerische Verhalten der Kinder nicht hin, hat aber keine Chance hier schnell etwas zu ändern. So lebt sie Normalität vor, führt einfache Regeln ein, erzählt Geschichten und lässt die Kinder die Natur erleben. So hofft sie Schritt für Schritt näher auf die beiden eingehen und ihr Verhalten positiv beeinflussen zu können.

 

Bald taucht Bud in der Gegend auf. Er versucht an die Kinder heranzukommen, um die Zeugen aus dem Weg zu räumen. Außerdem vermutet er hier die Beute aus einem Raub, der möglicherweise im Gepäck der Kinder war, als diese zu Luce gebracht worden.

 

Mit Stubblefield taucht zudem der Erbe der Lodge und dem weitläufigen Land auf. Er könnte alles verkaufen, tut es aber nicht. Er nähert sich Luce an, die er von früher kennt, und beginnt, sich ein wenig mit um die Kinder zu kümmern, obwohl die Kleinen diese Fürsorge nur sehr zögerlich zulassen.
Bald ist Luce froh, Stubblefield an seiner Seite zu haben. Sie und die Kinder werden von Bud massiv bedroht. Die Kinder gehen dann allerdingst einen ganz eigenen Weg, sich dieser Gefahr zu entziehen. Vielleicht ist es ihr Glück, dass sie nicht rational handeln.

 

Charles Frazier ist ein sehr beeindruckendes Buch gelungen. Die Sprache ist recht einfach gehalten. Sätze sind manchmal nur Bruchstücke oder Gedankenfragmente, aber solche, die Eindrücke auf interessante Weise verstärken.

Die Figuren im Buch sind lebhaft beschrieben. Es sind Sonderlinge, Menschen die ihre ganz eigenen Vorstellungen vom Leben haben, im positiven wie auch im negativen Sinne.
Luce lebt sehr zurückgezogen, abgeschieden von der Außenwelt, und ist glücklich damit. Das klingt sehr glaubhaft durch.

 

Der Schauplatz, diese alte Lodge mit den vielen ungenutzten Zimmern, hat immer noch einen ganz besonderen Charme und fügt sich perfekt in die wilde Landschaft ein. Das ist eine ganz besondere Kulisse und wird auch als solche ausführlich beschrieben.

 

Nach und nach entwickelt sich das Buch zum Krimi. Die Spannung steigt. Bud ist ein unberechenbarer Mann, der vor nichts zurückschreckt. Er räumt aus dem Weg, was ihm nicht passt und seine Freiheit gefährden könnte. Aber zwischen den Menschen, zwischen Luce, Stubblefield und einer ebenfalls allein lebenden Nachbarin, findet eine Annährung statt, die in bedingungslosen Zusammenhalt mündet. Die Gefahr wächst dennoch. Der Autor beschreibt das auf eine fesselnde Art und Weise. Als Leser kann man nicht erahnen, wie das Drama enden, sondern nur hoffen, dass es gut ausgehen wird.

 

Rezension von Heike Rau

 

Charles Frazier
Ins Dunkel hinein
Aus dem Amerikanischen von Annette Grube
352 Seiten, gebunden
Zsolnay Verlag
ISBN-13: 978-3552056916