
Brot hat mitunter einen schlechten Ruf als Dickmacher. Ist da was dran? Wenn man sich den Titel des Buches anschaut, ja scheinbar nicht. Und so wird aufgezeigt, wie ein gesundes Brot beschaffen sein muss und welche weiteren Zutaten die Gesundheit fördern können. Dabei geht die Ernährungsmedizinerin Prof. Dr. Axt-Gadermann ins Detail. Und auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten finden Beachtung. Die Rezepte stammen von Johannes Dackweiler, der Bäckermeister mit eigener Bäckerei ist. Das passt doch wunderbar zusammen.
(enthält Werbung) Viele von uns essen sehr viel Brot. Nicht nur zum Frühstück und zum Abendessen, sondern auch als Pausenbrot. Es ist also wichtig, dass es ein gutes, verträgliches und gesundes Lebensmittel ist. Wer selbst Brot backt, hat Einfluss auf jede einzelne Zutat. Das Mehl ist dabei meist der Hauptdarsteller. Deshalb gibt es zunächst einmal eine kleine Mehlkunde. Besonders herausgestrichen werden dabei Vollkornmehle, die bekanntlich aus dem ganzen Korn bestehen. Warum sie so viel gesünder sind als ausgemahlene Mehle, wird genau erklärt, unterstützt von Erkenntnissen aus verschiedenen Studien.
Ich fand es sehr interessant, hier einmal genau die Inhaltsstoffe aufgeschlüsselt und erklärt zu sehen. Natürlich geht es dabei auch um das Gluten und seine Verträglichkeit. In diesem Zusammenhang werden die Alternativen aufgezeigt.
Davon abgesehen kann Brot durch weitere Zutaten noch gesünder und ballaststoffreicher werden, wie etwa durch Nüsse und Samen. Wer jetzt Angst hat, dass das Brot dadurch zu viele Kalorien hat, wird sich freuen, von Zutaten zu lesen, die schneller und lange satt machen.
Eingegangen wird auf verschiedene Unverträglichkeiten wie beispielsweise die Histaminintoleranz. Hier haben ja viele Probleme, ein verträgliches Brot zu finden, und müssen selbst backen.
Nach diesem lehrreichen Teil geht es ans Brotbacken. Zuvor gibt es viele wertvolle Ratschläge zum Gelingen. Außerdem ist zu erfahren, wie ein Teig von Grund auf hergestellt wird. Dem Sauerteig sind also ein paar Seiten gewidmet. Sehr interessant fand ich die Tipps zur Lagerung von Brot. Die Vorteile der Kühlschranklagerung kannte ich noch nicht.
Die Rezepte sind eine Überraschung. Es wird keineswegs nur Brot gebacken, wie der Buchtitel vermuten lässt. Wobei die Bilder auf der Rückseite schon einen Tipp geben, aber auch nicht alles verraten.
Zunächst muss man sich jedoch die vielen Icons merken, die ein Rezept zum Beispiel als besonders ballaststoffreich, proteinreich oder als FODMAP-arm ausweisen. Zu erkennen sind aber auch Rezepte, die glutenfrei oder histaminarm sind. Und hier siebt es sich eben aus, und die Anzahl an nutzbaren Rezepten verringert sich, wenn ein bestimmtes Ernährungskonzept verfolgt werden muss.
Leider muss man trotzdem genau hingucken, wie ich festgestellt habe. Im Kapitel "Brot bei Histaminintoleranz" ist nachzulesen, dass man besser auf Walnüsse und Haselnüsse verzichten sollte. Im "Apfel-Nuss-Kuchen" der als histaminarm gekennzeichnet ist, tauchen genau diese Zutaten aber auf.
Mit im Buch sind also neben Brot- und Brötchenrezepten auch Kuchen und Kekse. Sogar Aufstriche sind zu finden, hier aber kein histaminarmer.
Es ist wirklich viel zu erfahren über das Brotbacken und Brotzutaten mit besonderem Gesundheitswert. Die Vielfalt an Rezepten gefällt mir. Hier fließen die vorab besprochenen gesundheitsfördernden Zutaten mit ein. Und so gibt es einfache Rezepte sowie solche, für die es etwas Zeit braucht. Die Anleitungen sind sehr ausführlich und zu vielen Rezepten gibt es ein Foto.
Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann und Johannes Dackweiler: Fit & Schlank mit Brot - 60 darmfreundliche Rezepte für mehr Energie und das persönliche Wohlfühlgewicht, Südwest Verlag, 978-3517103211, Kochbuch, Backen, Brot backen
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