Brennnesseljauche herstellen als Dünger und Schädlingsbekämpfungsmittel für den Garten

Veröffentlicht am 4. Juni 2025 um 09:27
Brennnesseln im Garten zum Herstellen von Brennnesseljauche

In einem naturnahen Garten kann Brennnesselbrühe zum Düngen und gegen Schädlinge eingesetzt werden. Das natürliche Pflanzenkräftigungsmittel lässt sich ganz einfach selbst herstellen und ist eine nachhaltige und kostenlose Alternative zu chemischen Mitteln. Gleichzeitig werden die Brennnesseln, die oft ziemlich üppig wachsen, sinnvoll verwertet. In diesem Beitrag ist zu lesen, wie du eine Brennnesseljauche ansetzt und verwendest.

Brennnesseljauche - welche Inhaltsstoffe hat sie?

 

Brennnesseln sind reich an Stickstoff, Kalium, Kalzium, Eisen und Kieselsäure. Sie wachsen nämlich gerne auf humus- und nährstoffreichem Boden. Die Inhaltsstoffe gehen in die Brühe über. Die Jauche ist nicht nur Düngemittel, sondern zudem Schädlingsbekämpfungsmittel und Stärkungsmittel.

 

Wie kann ich Brennnesselbrühe selber machen?

 

Zunächst musst du reichlich Brennnesseln sammeln. Trage Gartenhandschuhe, damit du keine Bekanntschaft mit den Brennhaaren machst.

 

Was du sonst noch benötigst:

 

  • ein Holzfass, ein Wasserfass oder große Eimer aus Kunststoff (Metall ist ungeeignet, da die Pflanzensäuren das Material beschädigen können.)
  • eine Abdeckung
  • Wasser, am besten aufgefangenes Regenwasser
  • eine Gartenschere
  • einen Besenstiel aus Holz oder Kunststoff zum Umrühren

 

Und so gehst du vor:

 

  1. Schneide die gesammelten Brennnesseln klein und fülle das Fass damit. Wenn du Netze hast, das können alte Fliegennetze sein, kannst diese mit dem Kraut gefüllt und zugebunden hineinhängen. So sparst du dir später das Absieben der Pflanzenbrühe oder das Herausfischen der Brennnesseln.
  2. Fülle die Behälter mit Wasser auf.
  3. Lege eine Abdeckung auf. Verschließe den Behälter aber nicht vollständig, es muss noch etwas Luft hineingelangen. Du könntest hier also auch wieder Netzstoff nehmen.
  4. Rühre regelmäßig um.

 

Dass der Gärprozess in Gang kommt, erkennst du am entstehenden Schaum. Zudem beginnt sich ein unangenehmer Geruch zu entfalten. Ist dieser kräftig, ist die Jauche fertig. Das dauert etwa zwei Wochen. Es kommt ein bisschen auf das Wetter und die Temperaturen an. Die Brennnesseln müssen dann herausgefischt und das Jauchefass mit dem Deckel verschlossen werden. Bei Bedarf kannst du mit Urgesteinsmehl den Geruch binden. Aber besser ist es, das Fass gleich da aufzustellen, wo es niemanden stört.

 

Welche Pflanzen lassen sich mit Brennnesseljauche düngen?

 

Der Kaltwasserauszug aus Brennnesseln kann als Dünger für Starkzehrer verwendet werden. Zu den Pflanzen mit hohem Nährstoffbedarf gehören beispielsweise Paprika, Zucchini, Gurke, Tomate und Kürbis. Zudem ist die Brennnesseljauche für Rosen gut, für Dahlien, Geranien und Sonnenblumen.

 

Verdünne die Jauche im Verhältnis 1 zu 10 mit Wasser. Für genügsamere Pflanzen und Jungpflanzen 1 zu 20 und für Kräuter und Salat 1 zu 50. Am besten ist es, du bringst den ökologischen Flüssigdünger mit einer Gießkanne ohne Brauseaufsatz direkt auf der Erde neben den zu düngenden Pflanzen auf. Es reicht aus, alle zwei Wochen zu düngen.

 

Für Schwachzehrer wie Erbsen und Bohnen ist die Pflanzenjauche eher nicht geeignet oder nur sehr stark verdünnt.

 

Brennnesseljauche wirksam gegen Schädlinge

 

Brennnesselbrühe gegen Blattläuse anzuwenden, ist eine gute Idee. Der Befall lässt sich damit verringern. Auch gegen Spinnmilben hilft sie. Sprühe das natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel, das du 1 zu 10 mit Wasser verdünnst, an bewölkten Tagen mithilfe einer Sprühflasche auf die betroffenen Pflanzen auf.

 

Bei Nutzpflanzen empfehle eher einen Brennnesselsud. Dazu gibst du klein geschnittene Brennnesseln in einen Eimer und übergießt sie mit kochendem Wasser. Ist der Brennnesseltee abgekühlt, kannst du ihn in die Sprühflasche füllen.

 

Auch vorbeugend ist eine Anwendung zu empfehlen, denn als Pflanzenstärkungsmittel macht die Brennnessel-Jauche Pflanzen widerstandsfähiger gegen Schädlinge.

 

© Text und Bild Lesefreizeit

 

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