Geschenke, die zu festlichen Anlässen überreicht werden sollen, sind häufig aufwendig verpackt. Das erhöht die Spannung auf den Inhalt und das Auspacken macht besonders viel Spaß. Allerdings fällt durch Einweg-Verpackungsmethoden viel Müll an. Insbesondere der Plastikmüll ist bedenklich. Es ist aber auch um das schöne Papier schade, das nur einmal verwendet wird. Ich zeige dir hier kreative, umweltfreundliche und plastikfreie Alternativen.
Mehrere Geschenke zusammen verpacken
Bestimmte Geschenkartikel können manchmal zusammen verpackt werden. So kannst du zum Beispiel einige kleinere Geschenke in ein größeres stecken. Mal angenommen, du möchtest ein Spiel an ein Kind verschenken. Dann könntest du ein paar Süßigkeiten und ein Malbuch mit in den Karton legen. Meistens ist genügend Platz für das Geschenk im Geschenk vorhanden. Das gemeinsame Verpacken einzelner Geschenke macht das Auspacken zu einem ganz besonderen Erlebnis, denn der Beschenkte kann nach und nach immer neue Überraschungen entdecken, obwohl er damit nicht gerechnet hat. Das ist sehr spannend. Vielleicht musst du ein wenig auspolstern, damit die kleineren Geschenke nicht lose herumpurzeln und beschädigt werden. Das lässt sich aber gut mit etwas zusammengeknülltem Papier machen.
Wähle immer thematisch passende Kombinationen aus. Wie oben schon gesagt, könntest du in einen Spielekarton ein Malbuch und kleine Süßigkeiten verpacken, die das Kind besonders mag. Zu einem Küchengerät passt ein Kochbuch, ein Kalender mit Rezepten, ein ausgewähltes Gewürz oder ein Kochlöffel. Schau einfach mal, was es an freien Ecken gibt.
Auch könntest du Duftkerzen und Badekugeln zusammen einpacken. Mit einem geringfügig größeren Geschenkpaket sparst du Verpackungsmaterial, da du nicht zwei kleine Päckchen vorbereiten musst. In festliches Papier einwickeln kannst du die kleinen Dinge ja trotzdem.
Stoff statt Geschenkpapier zum Einpacken nutzen
Ob Geburtstagsgeschenk oder Weihnachtsgeschenk, ich nutze sehr gerne Stoff zum Verpacken. An Materialien bevorzuge ich Baumwolle oder Leinen, denn das sind Naturmaterialien. Stofftücher sind perfekt. Es müssen keine quadratischen Furoshiki-Tücher sein. Jedoch spricht nichts dagegen, sich von den Falt- und Knotentechniken inspirieren zu lassen.
Mir gefällt, dass Stoff, im Gegensatz zu Papier, nicht reißt und dann auch wiederverwendet, oder noch besser, weiterverwendet werden kann. Tatsächlich verpacke ich Geschenke deshalb gerne in Tücher, die sich als Halstücher tragen lassen. Auch hübsche Geschirrtücher, Kissenhüllen, kleine Tischdecken oder Stoffservietten sind perfekt, genau wie Handtücher oder Duschtücher, wenn das Geschenk groß ist. Hier kann man auch gut bei den Motiven schauen, was zum Anlass passt. Da gibt es ja wirklich alles.
Perfekt sind außerdem Einkaufstaschen, vor allem, wenn sie selbst genäht sind.
Tipp: Wenn du nicht nähen kannst oder magst, dann besorge dir im Bastelgeschäft umweltfreundliche Baumwolltaschen ohne Aufdruck. Diese kannst du mit Stoffmalstiften bemalen oder mit Stoffmalfarbe kreativ bedrucken. So ein Unikat ist eine ganz besondere und sehr persönliche Geschenkverpackung, die dann vom Empfänger sicher gerne weiterverwendet wird.
Darüber hinaus sind auch Stoffreste hervorragend geeignet, eine Geschenkverpackung individuell zu gestalten. Mit kleinen Stoffstücken lassen sich Akzente setzen, besonders wenn du hier auf verschiedene Texturen und unterschiedliche Farben setzt. Mische also feine Baumwolle mit groben Leinenstoffen oder Satin. Deine Verpackung wird sehr viel persönlicher, wenn du deine Kreativität mit einbringst. Und nachhaltig und preiskünstig ist sie ohnehin, denn die Stoffreste hast du ja bereits da oder kannst sie aus alten Kleidungsstücken, die du sonst entsorgen würdest, gewinnen. Schau mal, was du sonst noch verwenden kannst. Ich finde beispielsweise Knöpfe sehr schön zum Gestalten. Wenn du über das Jahr Stoffreste sammelst, hast du immer eine schöne Auswahl da, um deine nächsten Geschenke liebevoll zu verpacken. Davon abgesehen, bieten Stoffläden immer mal wieder Päckchen mit Stoffresten zum kleinen Preis an oder haben einen Wühltisch mit größeren Resten.
Tipp: Stoffreste haben einen kleinen Nachteil. Sie fransen manchmal unschön aus und ziehen Fäden. Das kannst du verhindern, indem du die Stoffe an den Kanten mit der Nähmaschine versäuberst. Bei der Gelegenheit kannst du auch, wenn gewünscht, verschiedene Stoffstücke zusammennähen. Das ist natürlich mit Aufwand verbunden. Soll es schnell gehen, hilft die Zickzackschere weiter. Diese Zackenschere sorgt dafür, dass die Stoffkanten nicht ausfransen. Das funktioniert besonders gut bei etwas festeren Stoffen, die nicht so sehr zum Ausfransen neigen. Ich finde, der Zackenschnitt sieht wie eine Zierkante aus. Die mit der Zickzackschere versäuberten Stoffe lassen sich sogar waschen und bügeln. Außerdem kannst du diese besondere Schere auch für Filz, Papier und Pappe nutzen. Damit ist sie auch für andere Bastelarbeiten perfekt.
Ein stimmiges Konzept für die Geschenkverpackung
Falls benötigt, was ja fast immer der Fall ist, verwende ich Naturbast, Baumwollstreifen oder Wollfäden als Geschenkband. Zum Dekorieren lassen sich Zweige, Trockenblumen oder gepresste Blätter sehr gut nutzen. Schau dich bei einem Spaziergang um, was du an Naturmaterialien finden kannst. Besonders der Herbst mit seinen bunten Blättern und den vielen Wildfrüchten ist sehr ergiebig. Wenn du Zweige mit Wildfrüchten trocknest und Blätter presst, hast du immer etwas an Naturdeko zum Gestalten deiner Geschenke auf Vorrat.
Tipp: Ich mag zum Beispiel sehr gerne die Zweige der Büschel-Rose (Rosa multiflora), die kleine Perlhagebutten hat. Diese vielblütige Wildrose hat nur wenige oder gar keine Stacheln und die Zweige lassen sich samt Hagebutten sehr gut trocknen. Gut gefallen mir auch Eichelhütchen am Zweig und getrocknete Gräser oder Strohblumen.
Überlege dir vor dem Verpacken ein Gestaltungskonzept. Lege bereit, was du nutzen könntest. Die Dinge, die du verwendest, sollten miteinander harmonieren, was die Farbauswahl und die Materialkombination betrifft. Wobei du natürlich auch bewusst Akzente setzen kannst.
Wenn du Naturmaterialien verwendest, könntest du Leinen oder Baumwollstoff, getrocknete Blüten und Bast verwenden. Ein stimmiger Gesamteindruck entsteht, wenn du bei schönen Naturtönen bleibst.
Achte immer darauf, dass deine Verpackung zum Geschenk passt. Verschenkst du zum Beispiel ein Kräutersalz im Glas, könntest du dafür ein Säckchen aus grobem braunen Leinenstoff verwenden, welches du mit einem Sträußchen aus getrockneten Kräutern schmückst, das du so in das Zugband steckst, dass nichts verrutschen kann.
Zum Wellnessgeschenk passt eher ein Stoff in einer Pastellfarbe, den du mit getrocknetem Lavendel oder gepressten Blüten kombinierst, die einen leichten Duft haben.
Beziehe nicht nur den Anlass, sondern auch die Saison in dein Konzept mit ein. Wenn du deine Weihnachtsgeschenke beispielsweise mit Tannenzweigen, getrockneten Orangenscheiben, Zimtstangen oder Sternanis festlich gestaltest, schaffst du eine thematische Verbindung zu Weihnachten.
Hier sind weitere kreative Ideen für Zero-Waste-Geschenkverpackungen
- Pralinen oder kleine Geschenke lassen sich prima in Gläsern verpacken, die später in der Küche weiterverwendet werden können. Diese Gläser sehen besonders dekorativ aus, wenn sie mit Stoffbändern umwickelt werden. Geschenkanhänger lassen sich aus Pappe basteln.
- Kekse oder anderes selbstgemachtes Kleingebäck verschenkst du am besten in gebrauchten Dosen. Das erhöht auch gleich die Haltbarkeit.
- Selbst Eingekochtes, wie Marmelade, Likör, Sirup oder Saft bringt die Verpackung gleich mit. Verwende formschöne Flaschen und Gläser und verziere diese mit einem von dir beschrifteten Aufkleber. Wenn du eine Flasche als Geschenk verpacken möchtest, lässt sich dafür beispielsweise der abgeschnittene Ärmel eines aussortierten Pullovers umfunktionieren.
- Ein besonderer Trend bei den Geschenkverpackungen sind Bienenwachstücher. Darin lässt sich dann später eine kleine Mahlzeit für unterwegs einpacken.
- Ein besonderer Trend bei den Geschenkverpackungen sind Bienenwachstücher. Darin lässt sich dann später eine kleine Mahlzeit für unterwegs einpacken.
- Was ich auch gerne mag, sind Spankörbchen. Auch Beerenkörbchen aus Pappe lassen sich wiederverwenden. Kleine Geschenke kannst du auch in halben Kokosnussschalen verpacken.
- Bestellst du ab und an etwas per Post? Dann verwende die Kartons wieder, statt sie gleich in die Papiertonne zu geben. Du kannst sie bekleben oder bemalen. Falls du einen kleinen Karton brauchst, aber keinen hast, dann falte ihn dir selbst aus Pappe.
Wenn es Geschenkpapier sein muss
Förmliche Geschenke wirst du vielleicht doch in Geschenkpapier verpacken wollen. Hierfür gibt es längst nachhaltige Alternativen aus recyceltem Altpapier. Verwende aber bitte kein herkömmliches Klebeband, denn es ist problematisch beim Recycling von Papier. Nimm stattdessen ein umweltfreundliches Papierklebeband.
Bei Geschenktüten solltest du zu Varianten greifen, die keine Kunststoffbeschichtung haben und die ebenfalls aus Recycling-Papier bestehen.
Wenn du selbst ein Geschenk in Geschenkpapier erhalten hast, packe es vorsichtig aus. Dann kannst du das Papier und das Schleifenband wiederverwenden und hilfst auf diese Weise, wertvolle Ressourcen zu schonen. Auch die Geschenktüten sollten so oft wie möglich Verwendung finden.
Umweltfreundliches Papier erkennst du also daran, dass es unbeschichtet und ungebleicht ist. Darüber hinaus ist es wichtig, dass für den Druck ökologische Farben verwendet wurden. Pflanzenbasierte Druckfarben sind eine gute Option, da sie aus natürlichen Pigmenten hergestellt werden. Wenn du Lust hast, kannst du zu schlichtem Packpapier greifen, es selbst von Hand bemalen oder mithilfe von Stempeln oder Schablonen verzieren. Da sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Schau mal, wie erfinderisch du wirst, wenn du nicht viel zur Auswahl hast. Jedenfalls geht es mit so, dass ich dann immer auf besonders gute Ideen komme.
Wenn du magst, schau dir dein Altpapier mal genauer an. Je nach Geschenk lässt sich manchmal das Papier von alten Katalogen, Magazinen und Zeitschriften nutzen. Oder du nimmst eine alte Landkarte, wenn das passend ist.
Gerade, wenn diese Verwendung bei bestimmten Anlässen nicht üblich ist, sticht dein kreativ verpacktes Geschenk dann besonders heraus. Vielleicht kannst du ja andere auf diese Weise inspirieren, auf umweltfreundliche Geschenkverpackungen umzusteigen.
© Text und Bilder Lesefreizeit
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